Im Oktober 1960 verstarb Petra Reskis Vater Heinrich, genannt Heine, bei einem Unfall in einer Schachtanlage auf der Zeche Monopol und aus der kleinen Familie wurden Meine Mutter und ich . So lautet der Titel der autobiografischen Erzählung, in der die Schriftstellerin und Journalistin Petra Reski ihre Kindheit im Ruhrgebiet, die Biografie ihrer Eltern und ihr Leben als Wahl-Venezianerin reflektiert. Auf ihrer Webseite schreibt die Autorin über sich: „Ihr Leben vor Venedig fand im Ruhrgebiet statt, wo sie als Tochter eines Ostpreußen und einer Schlesierin geboren wurde und aufwuchs – weshalb sowohl das Ruhrgebiet als auch ihre Herkunft als Tochter von Flüchtlingen in ihrer Biografie und in ihren Büchern eine große Rolle spielen.“

Die Kindheit im Kamen der 60er Jahren zwischen den Verwandten aus Ostpreußen und Schlesien nimmt Reski in Meine Mutter und ich liebevoll in den Blick und verwebt sie mit ihrer venezianischen Gegenwart, wo sie inzwischen viel über die Mafia (in Deutschland) schreibt.

Die Wurzeln der Familie im Ruhrgebiet, die charmant-eigentümlichen Tanten und Onkel und die Omnipräsenz der eigensinnigen Mutter machen Petra Reskis Erzählung zu einer augenzwinkernden und einfühlsamen Familienbiografie, die auch durch die Fluchterfahrung der Familie und den Verlust des Vaters geprägt wird. Mit Bemerkungen wie „Das hat sie vom Heine!“ oder „Wie unser Heine!“, wird der Autorin immer wieder die Ähnlichkeit zum Vater suggeriert, an den sie selbst kaum Erinnerungen hat.

Die Schachtanlage, auf der Petra Reskis Vater ums Leben kam, gehörte zusammen mit sechs anderen Anlagen zur Kamener/Bergkamener Zeche Monopol. Petra Reskis Erzählung endet mit dem Satz: „Die Zeche, auf der mein Vater starb, gibt es nicht mehr. Auf Monopol steht heute eine Reihenhaussiedlung. “

(lh)

Reski, Petra: Meine Mutter und ich. Berlin: Ullstein Heyne List 2003.

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