In Kartoffelkrautfeuer beschreibt Hugo Ernst Käufer seine Kindheit in Witten-Annen zur Zeit der Nazi-Diktatur in 47 Strophen.

Er schildert seine Erinnerungen an die ärmlichen Verhältnisse, in denen die Familie lebte, die Verhaftung und Folterung des Vaters durch SS-Führer 1932 und 1933, seine Eindrücke vom Nazi-Regime und dem Zweiten Weltkrieg. Als Kind spielte er mit seinen Freunden auf alten Zechen und verbrachte viel Zeit im Wittener Marienhospital. Traurige und erschreckende Erinnerungen wie das plötzliche Verschwinden der jüdischen Klassenkameraden und schöne wie das Essen der Kartoffeln nach dem Kartoffelkrautfeuer wechseln sich ab. Unterstützt werden sie durch Fotos, Zeitschriftenartikel und Werbeplakate der Orte und Geschehnisse, die Hugo Ernst Käufers Kindheit prägten.

In dem Gedicht finden sich immer wieder Wittener Schauplätze, beispielsweise die Zeche Hamburg, das Salinger Feld oder die ehemalige Freilichtbühne auf dem Hohenstein. 

Die direkte Umgebung seines Zuhauses im Erlenweg beschreibt Käufer in der dritten Strophe wie folgt:

„die zweieinhalb Zimmerwohnung
im Erlenweg in Annen
im Hinterhaus
einer Zinkblech-Kneipe
in der die Hakenkreuz-Männer
ihre Lieder grölten
‚wir werden weitermarschieren‘“

Im Erlenweg in Witten-Annen findet sich an der Ecke zur Annenstraße noch heute eine Kneipe: Das Kroneneck. Ob es sich dabei um "die Zinkblech-Kneipe" aus Käufers Zeilen handelt, bleibt unklar. Allerdings ist der Erlenweg so kurz, dass das beschriebene Hinterhaus nicht sehr weit entfernt sein kann.

(eb & pb)

Käufer, Hugo Ernst: Kartoffelkrautfeuer. Kindheit in Witten-Annen oder ein Stück Heimatkunde. Erzählgedicht. Witten: Verlagsanstalt Aug. Pott 1991.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Ernst_K%C3%A4ufer (Letzter Aufruf: 11.03.2016, 14:49 Uhr)

Dieser und andere Texte von Hugo Ernst Käufer sind verfügbar unter: https://www.lwl.org/literaturkommission-download/Bibliothek_Westfalica/Kaeufer_Lesebuch.pdf (Letzter Aufruf: 11.03.2016, 11:15 Uhr)

Link zur Karte