Als Gladbecker Geiseldrama ging das Verbrechen in die deutsche Geschichte ein, das im August 1988 seinen Anfang in der Deutschen Bank Filiale in der Schwechater Straße 38 in Gladbeck-Rentfort nahm. Der Bankraub, in dessen Folge zeitweise beinahe 30 Geiseln festgehalten wurden, wurde zum medialen Großereignis. Das Verhalten der Medienvertreter*innen, die teilweise die Verhandlungen mit den Tätern übernahmen, die Geiseln leichtsinnig in Gefahr brachten und die ohnehin desaströse Polizeiarbeit behinderten, löste eine Debatte über Grenzen und Verantwortung des Journalismus aus.

Für Echt kriminell. Die spektakulären Fälle aus dem Ruhrgebiet haben die Autoren Berke und Zweyer rund 30 aufsehenerregende Kriminalfälle aus dem Ruhrgebiet recherchiert und in kurzen Artikeln aufbereitet. Dabei bleibt das Geiseldrama von Gladbeck der wohl bekannteste Fall.

Das einstige Medienspektakel wird auch 30 Jahre später noch rezipiert und medial verarbeitet. So zum Beispiel in Peter Hennings Roman Ein deutscher Sommer (2013) oder im zweiteiligen Filmdrama Gladbeck, das unter der Regie von Kilian Riedhof erstand und 2018 in der ARD ausgestrahlt wurde.

(lh)

Berke, Wolfgang und Zweyer, Jan: Echt kriminell. Die spektakulären Fälle aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext Verlag 2012, S. 50-59.

Henning, Peter: Ein deutscher Sommer. Berlin: Aufbau-Verlag 2013.

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