Der zweite Roman aus Hans Marchwitzas Kumiak-Trilogie beginnt, wie der Titel schon nahelegt, mit der Heimkehr der Kumiaks im Jahr 1925. Hatten sie am Ende des ersten Romans noch das Ruhrgebiet in Richtung Niederlande verlassen, um dort ihr Glück zu suchen, kehren sie nun kurz darauf desillusioniert und ärmer denn je zurück nach Herten.

Und auch hier ist die Lage prekärer als zuvor: Bezahlbarer Wohnraum ist nicht zu finden, von einer Arbeitsstelle für Peter Kumiak ganz zu schweigen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich arbeitslos zu melden. Und wieder gerät er zwischen die Fronten von Parteien, Gewerkschaften und anderen Interessensverbänden.

Als es in den umliegenden Bergwerken zum Streik kommt, hilft Peter Kumiak, für die Streikkasse zu sammeln. Da er bei Privatleuten nur geringen Erfolg hat, versucht er sein Glück bei ein paar Geschäftsleuten. Unter anderem kommt er ins Textilkaufhaus Levy. Dessen Besitzer ist zwar nach einer Unterhaltung bereit, ihm einen beachtlichen Betrag zu spenden, allerdings möchte er nicht namentlich genannt werden. Dies gebe für einen Juden sowieso nur wieder Schwierigkeiten, so Levy.

Tatsächlich soll es in Herten zu Zeiten der Romanhandlung in der Kaiserstraße 47 ein Kaufhaus unter Leitung einer Familie Levy gegeben haben. Es könnte Marchwitza als Vorbild gedient haben. Die Adresse „Kaiserstraße 47“ exisitiert in Herten heute nicht mehr.

(pb)

Marchwitza, Hans: Die Heimkehr der Kumiaks. Berlin: Tribüne 1952.

Materialien zu einer Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens

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