2016 war es in aller Munde: Der Dadaismus ist 100 Jahre alt geworden. Am 5. Februar 1916 wurde in Zürich das Cabaret Voltaire gegründet. Eines der Gründungsmitglieder und der Verfasser des Dada-Manifestes war der in Dortmund geborene Richard Huelsenbeck. Sein Freund Hugo Ball holte ihn nach Zürich und gemeinsam mit weiteren Autoren brachten sie Dada zum Leben. Von Zürich aus verschlug es Huelsenbeck schnell nach Berlin (1917), wo er Dada weiter bekannt machte. Huelsenbeck ist vor allem als Schriftsteller, Lyriker und als Chronist des Dada bekannt. Sein Grab liegt auf dem Dortmunder Südwestfriedhof.

„Ich ziehe die Nacht dem Tage vor aus dem
einfachen Grunde, ich bin ein Abkomme der Möndlinge,
die den Mond anbeten wie andere Menschen
der heiligen Jungfrau ihr rohes Herz anbieten.

Wenn die Häuser von menschlichem Haß entdünstet
sind und der Baracken Gitterwerk kühl
die Mitternacht erwartet kommt meine Zeit.
Schwarz ist mein Weiß und Leere mein Gewühl.

Der Kapitän der ‚Queen Elizabeth‘ liegt
wahrscheinlich im Waldorf Astoria im Bett,
das, von Traumwellen bedrängt, ihn wiegt wie
im Sturm. Die Nacht ist schon spät.

Und des Mondes Röte ist gefährlich, wie
des Kindes Wange, das unter den schweren Augen
der Mutter fiebert. Ach, nun ist die Zeit der
Schatten, die die Kraft aussaugen.[...]

(ne)

Huelsenbeck, Richard: Die Antwort der Tiefe. Wiesbaden: Limes 1954, S. 28.

Wikipedia-Eintrag zu Richard Huelsenbeck (Letzter Aufruf: 14.03.2016, 13:58 Uhr)

Heinrich Peuckmann über Richard Huelsenbeck (Letzter Aufruf: 14.03.2016, 13:58 Uhr)

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