In Paul Ettighoffers Roman Zelt 27 wird niedergerissen kehren die Protagonisten aus dem Ersten Weltkrieg heim. Der Roman spielt im Jahr 1920 während des Ruhraufstandes. Ein Teil der heimgekehrten Soldaten kämpft bereits auf der Seite der Arbeiter, während die anderen sich der Geheimpolizei anschließen und nun von der Zitadelle in Wesel aus erneut in Züge steigen, um den Ruhraufstand niederzuschlagen. Der Roman behandelt das Geschehen aus Sicht der staatlichen Sicherheitspolizei und zeichnet so ein verzerrtes Bild vom Ruhraufstand.
Dies könnte daran liegen, dass Ettighoffer, der sich in den 30er Jahren zunächst mit kriegskritischen Themen befasste, zunehmend der nationalsozialistischen Ideologie annäherte. Die Romane sind außerdem zu großen Teilen autobiografisch. So kämpfte Ettighoffer beispielsweise im Ersten Weltkrieg bei Verdun und geriet – wie die Protagonisten in Zelt 27 wird niedergerissen – in französische Kriegsgefangenschaft.
(lh)
Ettighoffer, Paul Coelestin: Zelt 27 wird niedergerissen. Leipzig: L. Staackmann 1933.
Paul Coelestin Ettighoffer (letzter Aufruf: 21.09.2016, 9.56 Uhr)
Deutsche Revolutionen, Zelt 27 wird niedergerissen (letzter Aufruf: 21.09.2016, 9.57 Uhr)
Ruhraufstand (letzter Aufruf: 21.09.2016, 9.58 Uhr)
