Bild: Nils Oskamp

Was tust du, wenn an deiner Schule plötzlich rechte Parolen laut werden? Wenn der Musik- und Geschichtslehrer die Schüler mit „KAMERADEN!“ anspricht und offen den Verlauf des Zweiten Weltkrieges bedauert? Kämpfst du dagegen an?

Nils Oskamp hat genau das getan. In seiner Graphic Novel Drei Steine verarbeitet er die Geschehnisse seiner Schulzeit auf der Wilhelm-Busch-Realschule in Dortmund-Dorstfeld: Provokationen, Drohgebärden, Gewaltspirale und ungehörte Hilfeschreie spitzen sich schließlich in mehreren Mordversuchen zu. Doch neben seinen Lehrern, seinen Eltern und seinem Bruder verschließt auch die Polizei die Augen vor der rechten Gewalt. Ein Verhalten, welches man hierzulande nur allzu gut kennt. Erst in Thomas, einem Freund seines älteren Bruders, findet Nils einen Verbündeten, der ihn in seinem Kampf unterstützt.

Äußerst anschaulich zeigt Nils Oskamp den rechten Terror, dem er sich als Jugendlicher nahezu allein in Dortmund-Dorsteld ausgesetzt sah. Begleitet wird die Graphic Novel von einer vierzehnseitigen Dokumentation der Geschichte der rechten Szene Dortmunds, geschrieben von Alice Lanzke (Amadeu Antonio Stiftung), angefangen in den 1980er Jahren mit der FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei, seit 1995 verboten) und der Borussenfront bis hin zur heutigen Partei Die Rechte und ihrem in gelben T-Shirts patroullierenden „Stadtschutz“ Dortmund, der beispielsweise auf den Straßen Jagd auf Homosexuelle macht.

Auf der Website dreisteine.com finden sich Begleitmaterialien zum Thema, sowie für Schulen die Möglichkeit, die Schulbuch-Ausgabe von Drei Steine kostenlos zu bestellen.

(pb)

Oskamp, Nils: Drei Steine. Stuttgart: Panini 2016.

Website zu Drei Steine

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