In Dorsten wurde 1958 Cornelia Funke geboren, die mittlerweile als Kinder- und Jugendbuchautorin internationales Ansehen gewonnen hat. Sie lebt jetzt in Los Angeles, ist aber wegen ihrer Familie manchmal noch in Dorsten zu Gast. 2010 wurde mit ihrer Unterstützung an dem authentischen Ort der früheren Stadtbücherei, wo sich Cornelia in ihrer Kindheit mit Lesefutter versorgte und dass sie heute noch liebevoll „ihr Baumhaus“ nennt (das Gebäude steht auf Betonstelzen), von einer Handvoll engagierter Bürger das Cornelia Funke Baumhaus eröffnet. Ein Ort, an dem mit vielfältigen Veranstaltungen das kreative Leben pulsiert: Lesungen, Buchvorstellungen, Kinder- und Jugendtheater, Workshops u.v.m.

Hildegunde Latsch, Cornelias Patentante, hat ein Buch über Cornelia, ihre Bücher, die verwendeten Motive und auch über ihre besondere Beziehung zu Baumhäusern geschrieben: Cornelia Funke. Spionin der Kinder. (Dressler, 2008).

Ãœbrigens: Auch in Cornelias Leben spielten fortan Baumhäuser eine Rolle. Als sie in Hamburg lebte, ließ sie sich in ihrem Garten ein Baumhaus bauen. Und in ihrem Schreibhaus in LA heute, hat sie eine Empore eingebaut, auf die eine steile Leiter hinaufführt, die ein bisschen den Eindruck eines Baumhauses vermittelt. Als sie von der Idee einiger Privatleute hörte, „ihr Baumhaus“ in Dorsten wieder mit kreativem Leben zu füllen, schrieb sie folgenden Text, der auch in dem Baumhaus-Flyer abgedruckt ist: „Ich freue mich so sehr, dass meine Heimatstadt sich in den Kopf gesetzt hat, aus dem Ort, der mir als Kind so viel bedeutet hat, aufs Neue einen ganz besonderen Ort für Kinder zu machen. Ich erinnere mich noch ganz genau an das wunderbare Gefühl, das sich jedesmal einstellte, wenn ich mit meinem Vater die Wendeltreppe hinaufstieg und mich oben in einem Baumhaus voller Bücher wiederfand. Es würde mir sehr viel bedeuten, wenn dieser Ort für Kinder nun wieder so ein abenteuerlicher Ort würde. Dorsten hat inzwischen eine wunderbare Bücherei, zu der man nicht mehr halb so weit laufen muss, also werden die Bücherabenteuer am Ende der Wendeltreppe diesmal etwas anders aussehen. Diesmal wird es fast so sein, als würde das Baumhaus anfangen, aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Als wäre die alte Bücherei dort oben in ganz anderem Gewand zurück, um Kindern beizubringen, was für ein Abenteuer das Lesen sein kann. Das Baumhaus hat mir beigebracht, genau die Bücher zu finden, die ich brauche, wie schön sie sein können, wie vielfältig ... Wenn es das nun auf andere Weise wieder tun würde und Kinder wieder dieselben Aufregungen wie ich auf der Wendeltreppe finden, wird das fast so sein, als wäre eine meiner Geschichten wirklich geworden. Natürlich werde ich dieses Projekt unterstützen. Das ist ein Versprechen.“

www.cornelia-funke-baumhaus-dorsten.de

Anke Klapsing-Reich (Baumhaus-Vorstand)

(th)

(Letzter Aufruf: 04.08.2016, 14:19 Uhr)

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